Dienstag, 24.03.2020

Wieder-Angekommen in Cronenberg // Weitere Blog-Einträge

Nach einer wohl organisierten, aber trotzdem doch etwas spannenden Rückreise, bin ich  gestern Abend wohlbehalten und müde wieder in Wuppertal-Cronenberg angekommen.

In ein paar Tagen, wenn ich richtig angekommen bin,  werde ich in Ruhe versuchen, meine Erlebnisse, vor allem in den ersten beiden von C. unbeeinträchtigten Wochen in Ecuador, hier im Blog niederzuschreiben und mit Bildern zu versehen: Markt in Otavalo, 5 Tage Galapagos einschließlich Baden im Ozean und einer über 8-stündigen Wanderung auf einem ca. 70 qkm großen Vulkan, der 2018 zum letzten Mal Lava spuckte ... Wer also Lust hat, darf ab und zu mal im Blog nachschauen, ob es einen neuen Beitrag gibt.

Jetzt aktuell nur noch zwei Notizen:

1.) Die junge Hamburger Familie und Ursula sind einen Tag später von Quito abgereist, weil es keine andere Buchungsmöglichkeit gab. Sie sind in Amsterdam eingetroffen und nach einer Übernachtung im Hotel nach Hamburg bzw. Frankfurt (zur Weiterfahrt nach Stuttgart) gefolgen. Somit ist unsere „Reisegruppe“ wieder gut zuhause angekommen.

2.) Kurzer Bericht über meine Rückreise:
Am Sonntag (22.03.20, 13:10 Uhr Ortszeit) liebe Verabschiedung von meinen Mitreisenden und den ecuadorianischen Familienmitgliedern. Mein Taxi fährt pünktlich vor, als einer der drei sonst artigen Hunde gegen meinen Koffer pinkelt und dieser (der Koffer) schnell noch gesäubert und desinfiziert werden muss. Wir fahren los, ich habe zwei Passierscheine, einen von der deutschen Botschaft, woher der zweite ist, weiß ich gar nicht, den hat Juan Carlos mir besorgt. 10 Minuten vor dem Flughafen rumpelt es unter meinem Sitz und der Taxifahrer muss feststellen, dass ein Reifen luftleer ist. Gepäck aus dem Kofferraum und Michael vom Sitz. Der Fahrer hat einen nagelneuen Ersatzreifen dabei (mit Originaletikett) und erledigt den Reifenwechsel hervorragend in ca. 15 Minuten (einschließlich der Besorgung eines Holzklotzes zum Unterlegen unter den Wagenheber aus dem übernächsten Garten und entsprechendem Entsorgen des Klotzes im parallel zum Auto liegenden Garten). Gepäck und Michael wieder ins Auto und Weiterfahrt zum Flughafen. Vor der letzten Abfahrt und bei der Einfahrt zum Flughafengelände Kontrolle meiner Passierscheine und Flugtickets: auf das Gelände darf nur jemand mit Flugbuchung, die innerhalb der nächsten 3 Stunden Gültigkeit hat. Der normale Eingang zum Flughafen ist verlegt - damit die lange Schlange der Menschen, die die KLM-Maschine erreichen wollen/müssen, durch Schlängelung besser entzerrt werden kann. Mehrere weitere Kontrollen um zu sehen, dass wirklich nur "Berechtigte" in der Schlange stehen. Alle verhalten sich ruhig - bis auf natürlich und verständlicherweise kleine Kinder. Schubweise (je ca. 25 Personen) werden sie dann schließlich in den richtigen Eingang gelassen und ich habe die normalen Pass- und Gepäckkontrollen zu durchlaufen. Kurz davor habe ich mein mitgeführtes Wasser in Blumenkübel gegossen, da Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck ja eigentlich verboten ist. Heute ist jedoch Mitnahme von Wasser problemlos erlaubt - merke ich bald danach. Alle Duty-free Shops sind geschlossen. Pro Aufenthaltsbereich hat ein Kiosk geöffnet, um Getränke oder Snacks kaufen zu können. Kurz vorm Boarding werden kostenlose Wasserflaschen von KLM (oder Flughafen???) verteilt. Boarding und Abflug erfolgen pünktlich und ohne Probleme. Das Flugzeug ist im Gegensatz zum Hinflug ziemlich gut belegt, aber es gibt noch einige freie Plätze. Nach kurzer Zeit wie normal Zwischenstop in Guayaquil (zum Auftanken und zur Innenreinigung), wo im Gegensatz zu sonst alle sitzen bleiben dürfen/müssen. Hier sind weitere Passagiere zugestiegen und so ist das Flugzeug jetzt doch bis auf sehr wenige Plätze belegt. Weiterflug. In Quito und im Flugzeug tragen (fast) alle Passagiere und das Personal Mundschutz. Nach dem Abflug von Guayaquil ändert sich das sehr.
Am kommenden Tag ca. 12:00 Uhr (1 Stunde früher als geplant) normale Landung in Amsterdam. Das ist der Eintritt nach Europa: normale Passkontrolle und ganz besondere Kontrolle der Menschen und des Handgepäcks: ich muss sogar meine Hosenträger abmachen und die Avocado wird händisch gecheckt und dann vorsichtshalber durch den Röntgenapparat geschickt. Aber: keine Bombe; alles OK.
In Amsterdam haben mehr Geschäfte im Duty-free-Bereich geöffnet als in Quito. Bis auf 10% sind alle Weiterflüge annulliert. Ich habe Glück: ich muss nur bis 17:05 Uhr auf meinen Weiterflug nach Düsseldorf warten (vorerst der Letzte an einem Nachmittag). Ich erkundige mich wg. der Weiterflug-Möglichkeiten meiner ehemals Mitreisenden am nächsten Tag und muss mir bestätigen lassen (was wir schon in Ecuador lasen bzw. vermuteten), dass sie eine Nacht in Amsterdam bleiben müssen, da die Weiterflüge nach Hamburg bzw. Stuttgart nur einmal am Morgen gehen, bevor das Flugzeug aus Quito angekommen ist.
Mit nur wenig Verspätung bin ich ins kleine Flugzeug nach Düsseldorf gekommen (ich "durfte" noch persönlich meinen Rucksack aus dem Handgepäck zum Laderaum der Maschine tragen, da im Passagierbereich kein Platz dafür war). Die Maschine ist losgeflogen und kurz danach wieder runtergegangen, der Flug dauerte nur etwas über eine 1/2 Stunde. Ich hatte einen Fensterplatz und damit eine tolle Aussicht!
In Düsseldorf bin ich nach ca. 30 Minuten in ein Taxi gestiegen. In ca. 25 Minuten waren wir im Vergleich zum normalen Rush-Hour-Verkehr sehr zügig in Cronenberg, wo ich dann freundlich empfangen wurde und frohgemut und müde in die Wohnung eintreten konnte - mit allem Gepäck - nichts ist verloren gegangen.

......

Wie bereits gesagt: es folgen meine "echten" Reiseerlebnisse mit Fotos in Kürze.

Ich wünsche Euch allen weiterhin gutes Durchkommen durch die C-Zeiten.

Doch noch eins: Ich bin gefragt worden: "Musst Du jetzt in Quarantäne?" oder "Du musst doch jetzt in Quarantäne?" Außer normalen Lautsprecher-Durchsagen wegen "Abstand-Halten" gab es in Amsterdam und schon gar nicht in Düsseldorf irgendwelche Anweisungen/Hinweise für die Einreisenden zum Verhalten bezügl. des C-Virus. In Düsseldorf bin ich zum Schalter gegangen wo steht "keine Ware anzumelden". Und - ich war verblüfft - dort wurden weder der Pass kontrolliert noch das Handgepäck oder der Inhalt meiner Bekleidung - es war schlicht  k e i n e Person am Schalter und ich stand so unverhofft außerhalb des "Kontrollbereiches" im normalen Flughafenbereich. :-)

Im Vergleich zu Deutschland hat Ecuador eine kleine Infizierten-Zahl; es wurden früh und schnell Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Aber im Flugzeug. 1 1/2 m Abstand??? Nein, Armlehne an Armlehne. :-)
Ich fühle mich gut! Keine Quarantäne! Ich werde aber zur Vorsicht (wegen der Nähe im Flugzeug) morgen meinen Arzt anrufen und ihn bitten mir einen "Passierschein" für einen kurzfristigen Coronatest zu geben. *

Um 19:30 Uhr haben alle Kirchenglocken hier in Cronenberg (oder ganz Wuppertal?) geläutet. Das ist ein gutes Zeichen der Verbundenheit – wie es inzwischen wohl auch viele andere gibt.

* siehe nächster Eintrag